Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer

Wenn Sie also ein bißchen mehr in die Geheimnisse der Natur eintauchen wollen, wenn Sie wissen wollen, wie man den Pielwurm überredet, sein Jod freizugeben oder wie die Seevögel an das Muschelfleisch herankommen, dann können Sie mit einem der Norderneyer Wattführer losziehen, das lohnt sich.
Aber gehen Sie niemals allein ins Watt: Lebensgefahr!!

Außerdem können Sie dem Informationszentrum des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer am Hafen einen Besuch abstatten. Dort unternimmt man täglich geführte Wanderungen am Wassersaum. Fragen Sie den Vogelzivis Löcher in den Bauch, dafür sind sie da. Besuchen Sie die interessante Ausstellung und richten bei der Gelegenheit einen Gruß von mir aus. Dort wird man Ihnen alles über unsere Meeres- und Wattbewohner, Pflanzen wie Tiere, den Küsten- und Inselschutz, Sandbänke und Lahnungen, Polder und Hellerwiesen, Aufspülungen und Buhnen, Deiche und Dünen, Schafe und Bisamratten, Windmühlen zu Lande und auf hoher See (ja, auch das solls geben), Springfluten und Nippebben (Tidenhub bei uns ca. 2,5m) erzählen können.

Ganz sicher aber wird man Ihnen etwas von der Geschichte des Nationalparks erzählen, den man nach vielen Mühen und Einwänden endlich im Jahr 1986 geschaffen hat. Durch seine Einrichtung soll die besondere Natur und Eigenart dieser Wattenlandschaft erhalten und vor Beeinträchtigungen geschützt werden. Er erstreckt sich entlang der nahezu kompletten niedersächsischen Küste (360km Küstenlänge) über 240.000 ha. zwischen der Emsfahrrinne und Cuxhafen, von den Festlandsdeichen bis etwa zur 10m-Wassertiefenlinie. Alle ostfriesischen Inseln liegen im Schutzgebiet. Der Park ist aufgeteilt in drei Schutzzonen:

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In der Ruhezone (rot und rosa) gelten die strengsten Schutzbestimmungen, da sich hier die empfindlichsten Landschaftsteile, Pflanzen und Tierarten des Nationalparks befinden. Hier besteht ein generelles, ganzjähriges Betretensverbot. Watt-, Rad- und ganz normales Wandern, Reiten und Kutschfahrten sind in der Ruhezone nur auf den ausgewiesenen Wegen erlaubt. Zum Schutze der Natur kann es erforderlich sein, auch diese Wege zeitlich befristet zu sperren; bitte beachten Sie entsprechende Hinweise.

In der Zwischenzone (grün) ist alles verboten, was den Charakter des Wattenmeeres, der Inseln und der Landschaft als solche verändert oder den Naturgenuß beeinträchtigt (insbesondere herumlungern, zelten und grillen!). In der Zeit vom 1. April bis 31. Juli (Brut- und Aufzuchtzeit der Vögel) dürfen die Salz- und Strandwiesen nur auf den ausgewiesenen Wegen betreten werden. In dieser Zeit dürfen dort auch keine Wasserfahrzeuge trockenfallen. Ebenso ist das Reiten nur auf den vorgesehenen Wegen - na, Sie wissen schon...

Ansonsten dürfen die Flächen der Zwischenzone ganzjährig auch außerhalb der Wege betreten werden (was auf Norderney kaum möglich ist, da diese Flächen oft eingezäunt und somit erkennbar unzugänglich sind - und dafür gibt es Gründe!).

Die gelbe Zone wird touristisch genutzt, insbesondere zum baden (nur an den bewachten Strandabschnitten, ansonsten besteht wegen der starken Ströhmungen Lebensgefahr!!). Sonderregeln gibts für Hundebesitzer, Drachen-Liebhaber, Reiter und Strandsegler.